Prof.
Dr. Theo Logos hat eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Als er
zufällig seine eigene Dissertation las, wurde ihm – dank der
Methoden der historischen Kritik – plötzlich klar, dass diese von
mindestens drei verschiedenen Autoren verfasst und komponiert worden
sein musste. Dass es sich dabei um großangelegte Plagiate handeln
könne, wies er weit von sich. Vielmehr wolle er sich demnächst
einer psychotherapeutischen Sitzung unterziehen lassen, um
herauszufinden, ob der Grund dafür Schizophrenie sein könne. Auch
hätten ihn schon manche Studenten darauf aufmerksam gemacht, dass er
in seinen Vorlesungen viele verschiedene Zugänge zu den biblischen
Texten nutzen würden, die einander gegenseitig widersprächen. Doch
eigentlich fühle er sich kerngesund, wie er im Interview meinte. Wie
dem auch immer sei – wir wünschen Prof. Dr. Logos gute Gesundheit
und noch viele weitere Jahre frohen Schaffens.
Montag, 27. Februar 2017
Freitag, 30. Dezember 2016
Amazon kauft WEA auf
Für
1,65Mrd USD will Amazon die weltweite evangelische Allianz aufkaufen.
Der Gründer und Leiter von Amazon.com, Beef Jezos, sieht in der
weltweit wachsenden evangelikalen Bewegung ein gutes
Marketingkonzept, das er unterstützen und zugleich auch nutzen
möchte, um seine bisherigen Dienstleistungen noch besser vermarkten
zu können. Dies werde sein bisher größter Deal. Sprecher der WEA
wollten sich noch nicht dazu äußern, denn zu vieles sei noch
unklar, etwa die Frage, was mit dem Geld geschehen soll. Die WEA sei
schließlich nur eine Dachorgansation. Möglich wäre es, das Geld
entweder auf die Gemeinden zu verteilen, sodass die Gemeinden pro
eingetragenem Mitglied 5$ bekämen. Oder man könnte einen
gemeinsamen Topf eröffnen, von welchem dann neue Werke gegründet
würden.
Eine
Chance sieht der Amazon-Chef vor allem auch darin, dass er der ganzen
Bewegung einen gemeinsamen Lehrkatalog geben könne. Er hat bereits
ein Komitee ins Leben gerufen, welches die verbindlichen Lehren
festlegen solle. Wichtig sei vor allem, dass auf alles verzichtet
würde, was hart, intolerant oder exklusivistisch klingen könne. Es
solle dann keine Lehrstreitigkeiten mehr geben, sondern nur noch
„peace, joy 'n' egg cake“. Auf jeden Fall sei schon eine neue
Serie an Bibelausgaben in allen möglichen Sprachen in der Planung.
Auch das Novum Testamentum Graece von Estle-Naland soll ab der 30.
Auflage von einem Amazon-Expertenteam bearbeitet werden.
Missionsgesellschaften begrüßen diesen Schritt, da Amazon die
Übersetzung der Bibel vorantreiben will. Allerdings stellt sich die
Frage, wie viele Sprecher eine Sprache haben muss, damit sich das
Übersetzen auch für den weltweiten Konzern lohnt.
Sonntag, 13. November 2016
EKD suspendiert alle Trump-Wähler
81%
aller Evangelischen („evangelicals“) haben Donald Trump gewählt.
Als wichtige Vertreterin der Evangelischen in Deutschland hat sich die EKD nun zum
Handeln entschlossen: „Alle Trump-Wähler, die in einem Wahllokal
in Deutschland Donald Trump gewählt haben und von der EKD in
irgendeinem Sozialwerk, Diakonie oder in einer Kirchgemeinde
angestellt sind, sollen ohne Verzug suspendiert werden.“,
bestätigte ein Sprecher.
Die
Frage, wie man diese Wähler ausfindig machen könne, ohne das
Wahlgeheimnis zu verletzen, ist nicht ganz einfach zu beantworten.
Zunächst will man darauf vertrauen, dass sich die Betroffenen
freiwillig selbst melden würden. Falls niemand zur Selbstanzeige
bereit wäre, gäbe es noch die Möglichkeit, die „geistliche
Gemeindeerneuerung“ dafür einzuschalten, damit diese er-hören
könnte, welche Arbeitsverträge aufgelöst werden müssten. Falls
diese sich weigern sollte, müsste ein Untersuchungsausschuss
einberufen werden, welcher sich um diese Frage kümmert.
Donnerstag, 3. November 2016
Massentod während 40 Jahren nach Evangelisation
40
Jahre nachdem auf dem Cannstatter Wasen eine Zeltevangelisation
stattgefunden hat, ist nun auch der 899. Teilnehmer gestorben.
Unbemerkt vom ganzen bunten Treiben auf dem Wasen stand das Zelt bis
vorgestern dort. Ein inzwischen sehr in die Jahre gekommenes
Seelsorgeteam wartete die ganze Zeit auf Entscheidungen für Jesus,
doch irgendwie war es den Teilnehmenden zu schwer gefallen, die
Kosten der Nachfolge zu berechnen, wie ihnen der Evangelist damals
empfohlen hatte. Die meisten hatten zwar noch in der Schule Dreisatz
gelernt, doch gerade Textaufgaben wie das Gleichnis vom Turmbau
überfordern die meisten Hörer.
Nun
wurde das Zelt abgebaut, und die Veranstalter überlegen sich jetzt,
ob sie eine große Beerdigungsfeier für alle dort Verstorbenen
durchführen sollten. Sie sind sich in einem Punkt sicher: Statt dem
Gleichnis vom Turmbau würden sie auf jeden Fall lieber das zweite
Gleichnis von der Kriegsplanung wählen. Vielleicht fällt den
Angehörigen damit das Überschlagen der Kosten der Nachfolge
leichter.
Dienstag, 18. Oktober 2016
Reformationsjubiläum abgesagt
Da
es immer wieder zu Spott und Häme kam, wurde das
Reformationsjubiläum 2017 nun kurzerhand abgesagt. Die
Verantwortlichen der verschiedenen beteiligten Kirchen lassen
verlauten, dass es auch innerökumenisch Schwierigkeiten gegeben
habe. Schließlich sei die Reformation eine Kritik an der damaligen
Kirche gewesen und habe zu mehreren Spaltungen geführt. Inzwischen
wolle man das Gemeinsame betonen und könne deshalb die luther'sche
Haarspalterei nicht mehr feiern. Nicht zuletzt habe es innerhalb
vieler evangelikaler Kirchen den Willen gegeben, das
Reformationsjubiläum mit eigenen Veranstaltungen zu feiern. Leider
vergeblich habe man versucht, das Jahr 2017 direkt zu überspringen,
indem man vom 31.12.2016 auf den 01.01.2018 wechseln würde.
Die
öffentlich-rechtlichen TV-Sender haben nun beschlossen, statt der
Reformationsfeiern eine eigene Fernsehserie namens „Die Tribute von
Panem et Circenses Martini Lutheri“ zu drehen und am 31.10.2017
auszustrahlen. Des Weiteren soll ein Margot-Käßmann-Preis für erfolgreiches alkoholisiertes Autofahren auf einer eigens dafür gesicherten Strecke verliehen
werden.
Nun
überlegen sich die beteiligten Kirchen, ob sie am 31. Oktober 2017
statt dem Reformationstag lieber Halloween feiern. Das Wort
beinhaltet schon „Hallo“ und ist deshalb „ein offenes,
freundliches, attraktives und einladendes Wort“. Was man allerdings
dann mit dem verbleibenden „Ween“ machen soll, wird zur Zeit noch
heftig diskutiert. Auf jeden Fall sei es besser, Süßes sammeln zu
gehen als einen 500 Jahre alten Schismatiker zu feiern, der zu allem
Überfluss auch noch selbstbewusst und arrogant gewesen sei.
Donnerstag, 6. Oktober 2016
Augustinus' Bekenntnisse: Mindestens acht Autoren entdeckt
Bei
der Vorbereitung und Übersetzung einer neuen kritischen Ausgabe der
Bekenntnisse von Augstinus von Hippo kam Dr. Hans Curtsa zu einem
spannenden Ergebnis. Er hatte entdeckt, dass dieses Werk keinesfalls
nur von einem Autor stammen konnte. Vielmehr musste eine ganze
Augustinusschule am Werk gewesen sein, in welcher die Schrift im
Laufe von zweier Jahrhunderten ergänzt und fortgeschrieben wurde.
Was
ihn zunächst stutzig machte, war der Umstand, dass Augustinus in
diesem Werk von seinen Bekehrungen zu sprechen schien. Ebenso wie
Wunder sind auch Bekehrungen etwas, was nicht sein kann, weil es
nicht sein darf. Eine solche Bekehrung würde allen psychologischen
Naturgesetzen widersprechen, weshalb sich Curtsa auf die Suche nach
weiteren Hinweisen machte.
Aufgrund
verschiedener Philosophien und Glaubensrichtungen ließen sich
zunächst vier unterschiedliche Hauptautoren feststellen: Augustinus
der Philosoph, Augustinus der Manichäer, Augustinus der Platoniker
und Augustinus der Bischof. Zurzeit ist Curtsa dabei, diese vier
Hauptquellen zu trennen. Sodann ist aber die Redaktionsgeschichte des
Werks noch längst nicht abgeschlossen, denn im Laufe der nächsten 180
Jahre gab es mindestens vier weitere Augstinusschüler, welche sich
des Werks ihrer Lehrer angenommen hatten. Diese überarbeiteten den
Text und versuchten, ihn in eine glatte Form zu bringen. Dies gelang
ihnen jedenfalls nicht schlecht, hatte es doch immerhin beinahe 1500
Jahre gedauert, bis ihnen jemand auf die Schliche kam. Und dies auch
nur dank der neuesten neuropsychologischen Erkenntnisse unserer Zeit.
Freitag, 23. September 2016
Theologie wird zu KWL
Die
Herrnhuter Brüder_innen-Universität Oberschlausitz plant einen
großen Coup. Ab dem Sommersemester 2017 soll die Theologische
Fakultät den Wirtschaftswissenschaften angegliedert werden. Statt
Theologie soll die Studienrichtung künftig KWL
(Kirchwirtschaftslehre) genannt werden. Dazu wird das gesamte Angebot
an Vorlesungen komplett überarbeitet. Auf Systematische Theologie
soll beispielsweise verzichtet werden, stattdessen wird das Erstellen und Auswerten
von Umfragen eine zentrale Rolle spielen.
Auch
die Geistesgaben sollen geübt werden, insbesondere die in unserer
Zeit wichtigen Gaben wie das Fälschen von Statistiken, Eisegese und
das Erzählen von Witzen und Erfinden von Geschichten. Damit die
Praxis nicht zu kurz kommt, wird es ein zwei Monate dauerndes
Praktikum in Zusammenarbeit mit der Theater-Akademie Oberschlausitz
geben.
Derzeit
wird noch überlegt, ob es Sinn macht, im Rahmen dieser Reform
gleichzeitig die internationale Attraktionalität der Universität zu
erhöhen, indem sie gemäß der europäischen Richtlinie zur
Gendergerechtschreibung (2014), §23, Abs 132 in Herrnhuter
Geschwister-Universität umbenannt würde. Auch mit dem
patriarchalischen „Herrnhut“ sei man nicht so glücklich,
allerdings habe man da noch keine wirkliche Alternative gefunden.
Ideen dazu werden umgehend weitergeleitet.
Montag, 19. September 2016
Kirche des Moralistisch-Therapeutischen Deismus gegründet
In
Klevelaer ist nun eine neue Denomination entstanden. Erstmals wurde
in Deutschland eine Kirche des Moralistisch-Therapeutischen Deismus
gegründet. In den USA gibt es bereits mehrere Kirchen unter dem
Namen „Church of MTD“, nun gibt es erstmals einen amerikanischen
Pastor, der in Zukunft auf deutsch hier predigen wird. Auf Anfrage
wurde uns das eigens für diese Kirche übersetzte Glaubensbekenntnis
zur Verfügung gestellt:
- Wir glauben, dass irgend ein bekannter oder unbekannter Gott diese Welt geschaffen hat.
- Gott will, dass alle Menschen friedlich miteinander umgehen. Das ist das, was alle Religionen dieser Welt gemeinsam lehren.
- Das Ziel des Lebens ist, dass sich jeder glücklich fühlt. Dazu hat jeder seinen eigenen Weg. Unsere Kirche will ihm und ihr dabei helfen, diesen individuellen Weg zu finden.
- Gott ist es nicht so wichtig, ob wir uns um ihn kümmern oder nicht. Wenn wir es wollen, hilft er uns, aber sonst dürfen wir tun und lassen, was sich gut anfühlt.
- Alle Menschen, die im Leben Gutes tun, werden nach ihrem Tod in den Himmel kommen. Die anderen werden gar nichts mehr mitbekommen.
In
den amerikanischen Kirchen wird erklärt, warum es noch eine weitere
evangelikale Denomination braucht. Der Leiter dieser Bewegung,
Evangelical Bishop of MTD Joel Frozen, sagt dazu: „Uns wurde
bewusst, dass der größte Teil aller Menschen bereits nach diesem
Glaubensbekenntnis lebt, aber wir möchten ihnen helfen, sich darin
noch weiter zu vervollkommnen. Deshalb liegt es nahe, eine Bewegung
zu gründen, in der Hoffnung, dass am Ende alle Kirchen, Synagogen,
Tempel und Moscheen uns beitreten werden. Wir sind überzeugt: Unsere Bewegung ist die Hoffnung von Jesus, dass sein Gebet um die Einheit aller Menschen endlich in Erfüllung geht.“
Dienstag, 13. September 2016
Predigtdauer auf Tweetlänge beschränkt
Auf
ganze 150 Zeichen wurde die maximale Länge einer Predigt in der
evangelikal-freikirchlichen Gemeinde Neudorf am Bernstein festgelegt.
Dieser radikale Schritt habe in dieser Gemeinde eine ganze Erweckung
ausgelöst: Nicht nur, dass jetzt niemand mehr Zeit hat, während der
Predigt einzuschlafen, auch sind nun viele neue Besucher in den
Gottesdienst dieser Gemeinde gekommen, welche diesen neuen Trend
bewundern wollen. Und das Schönste daran sei, dass die Bibel bei
dieser Länge nur noch gezeigt, aber nicht mehr zitiert werden müsse.
Thomas
Kornblume, der Pastor dieser Gemeinde, hat schon erste Einladungen
bekommen, wo er Seminare zur Homiletik von Twitterpredigten halten
darf. Auf die Frage, wie er auf diesen Schritt gekommen sei, erzählt
er: „Am Anfang hatten wir eine ältere Dame, die wegen ihrer Augen
und Ohren häufig ins Krankenhaus musste. Damit sie den Gottesdienst
live miterleben konnte, haben wir ihr beigebracht, Twitter vom
Krankenhausbett aus zu benutzen. Ein Mitarbeiter unserer Gemeinde hat
dann die wichtigsten Punkte der Predigt via Twitter in die Welt
geschickt, wo sie es live lesen konnte. Doch als er nach der vierten
Predigt einen Zusammenbruch hatte, wussten wir: So kann es nicht
weitergehen. Wir mussten eine neue Lösung finden.“
So
sei man Schritt für Schritt bei der Predigtlänge von maximal 150
Zeichen angelangt. Das Schöne dabei ist: Der Pastor stellt seine
Predigten nach jedem Gottesdienst auf Twitter zum Nachlesen bereit.
Das mutige Gemeindemitglied muss jetzt nur noch auf „Gefällt mir“
oder „Retweet“ drücken, um evangelistisch tätig zu sein. Nie
war es einfacher, die gute Nachricht vom Pastor ins Universum
hinauszubrüllen.
Freitag, 9. September 2016
Unfall im Gottesdienst – von Bodybuilder erdrückt
In
der evangelischen Freikirche Weißenberg am Schwarzenbach gab es am
vergangenen Sonntag einen Unfall. Der Besitzer des örtlichen
Fitness-Studios und Bodybuilder Rainer H. besuchte zum ersten Mal in
seinem Leben den Gottesdienst dieser Gemeinde. Als der
Gottesdienstleiter zu Beginn die Gemeinde aufforderte, dass jeder
seinen Nachbarn zur Begrüßung umarmen soll, geschah das Unglück.
H. wollte natürlich auch bei dieser ihm neuen Art der Begrüßung
teilnehmen und seinen Sitznachbarn ganz herzlich drücken. Leider
dachte er nicht daran, dass nicht jeder Gottesdienstbesucher ins
Fitness-Studio ging – und schon knackten die Rippen. Der örtliche
DRK-Verein kümmerte sich umgehend um den Verletzten und bittet die Gemeinde,
in Zukunft darauf zu achten, dass „solche Übungen nur dann
stattfinden, wenn die Sicherheit der Gottesdienstbesucher
gewährleistet“ sei.
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