Da
es immer wieder zu Spott und Häme kam, wurde das
Reformationsjubiläum 2017 nun kurzerhand abgesagt. Die
Verantwortlichen der verschiedenen beteiligten Kirchen lassen
verlauten, dass es auch innerökumenisch Schwierigkeiten gegeben
habe. Schließlich sei die Reformation eine Kritik an der damaligen
Kirche gewesen und habe zu mehreren Spaltungen geführt. Inzwischen
wolle man das Gemeinsame betonen und könne deshalb die luther'sche
Haarspalterei nicht mehr feiern. Nicht zuletzt habe es innerhalb
vieler evangelikaler Kirchen den Willen gegeben, das
Reformationsjubiläum mit eigenen Veranstaltungen zu feiern. Leider
vergeblich habe man versucht, das Jahr 2017 direkt zu überspringen,
indem man vom 31.12.2016 auf den 01.01.2018 wechseln würde.
Die
öffentlich-rechtlichen TV-Sender haben nun beschlossen, statt der
Reformationsfeiern eine eigene Fernsehserie namens „Die Tribute von
Panem et Circenses Martini Lutheri“ zu drehen und am 31.10.2017
auszustrahlen. Des Weiteren soll ein Margot-Käßmann-Preis für erfolgreiches alkoholisiertes Autofahren auf einer eigens dafür gesicherten Strecke verliehen
werden.
Nun
überlegen sich die beteiligten Kirchen, ob sie am 31. Oktober 2017
statt dem Reformationstag lieber Halloween feiern. Das Wort
beinhaltet schon „Hallo“ und ist deshalb „ein offenes,
freundliches, attraktives und einladendes Wort“. Was man allerdings
dann mit dem verbleibenden „Ween“ machen soll, wird zur Zeit noch
heftig diskutiert. Auf jeden Fall sei es besser, Süßes sammeln zu
gehen als einen 500 Jahre alten Schismatiker zu feiern, der zu allem
Überfluss auch noch selbstbewusst und arrogant gewesen sei.
Da macht eine Frau einen Fehler, entschuldigt sich öffentlich dafür, zeigt Reue, zieht dafür die Konsequenzen, gibt sogar ihren Bischofshut ab, und trotzdem wird es ihr nach Jahren immer noch auf Brot geschmiert. Das nenne ich einen fairen und gnädigen Umgang miteinander.
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